Dienstag, 26. Januar 2016

"Endlich nicht mehr im Schlamm schlafen, wenn es regnet!"



Die Witwe Martilène Francois hatte uns bereits vor einem Jahr aufgesucht, damals schien sie eigentlich ganz gut beisammen. Heute ist sie spindeldürr, Fieber und Anämie plagen sie und der Kopf schmerze chronisch. Vor 5 Jahren verlor sie ihren Mann durch Krankheit, der ihr gemeinsame 6 Kinder hinterlässt. Der Jüngste ist 7 Jahre alt, die Älteste 25, wobei Letztere das Haus bereits verlassen hat. Dafür nahm Martilène ein Kleinkind bei sich auf. 

Einen 10m2 Blech und Folienverschlag nennen sie „Zu Hause“. Regnet es, sind alle im Matsch, sowie das wenige Hab und Gut. Als „Latrine“ dient ein Busch, der mit zwei Tüchern umspannt ist für ein klein wenig Sichtschutz. Bisher gingen alle Kinder in die Schule, doch als die Mutter Mitte 2015 ihre kleine Tätigkeit als Wäscherin verlor, konnte sie keines der Kinder mehr zur Schule schicken. 

Nach unserem ersten Gespräch, packte die Familie gleich tatkräftig an: sie ebneten den Grund des kleinen öffentlichen Grundstückes hoch oben auf dem Berg – wahre Schweißarbeit. Auch als unser Team anrückte schleppten sie Wasser und Steine auf dem Kopf den Berg hinauf. Sand wurde am Fuße des Berges von den älteren Jungs mit Pickel und Schaufel dem Berg abgewonnen und hinaufgetragen. Da hilft man doch gleich gerne, wenn der Empfänger initiativ ist, dankbar und einen stets mit dem breitesten Lächeln begrüßt.
Spuren hinterlassen im Leben anderer Menschen. Einen Unterschied machen. All diese schönen Ideale sehe ich Realität werden, wenn ich mir die vorherigen „Behausung“  in Erinnerung rufe und das kleine Habitat-HT-Häuschen heute betrachte. 

Dank an alle Spender, die sichtbar Spuren hinterlassen und einen erkennbaren Unterschied machen im Leben unserer Haitianer!

Jesaja 42,3
„Das geknickte Rohr wird er nicht zerbrechen, und den glimmenden Docht wird er nicht auslöschen.“

Blech-Planenverschlag

"Latrine"

 
Familie packt mit an

Martilène Francois mit Kindern

am Wasser tragen





Freitag, 15. Januar 2016

Dachsanierung als Vorbereitung für die Solarzellen

Im Kinderdorf wurde das Dach des 35 jährigen Gemeinschaftshauses abgedeckt, eine neue Stahlkonstruktion aufgeschweißt und neu gedeckt. Nun ist es stabil für die Solarpanäle, die dieses Jahr hoffentlich finanziert werden können. Sonne gibt es genug und Stadtstrom ist teuer und leider sehr unzuverlässig verfügbar. Gleichzeitig ist das neue Dach nun wasserdicht und höher, so dass mehr Luftzug in dem zuvor doch sehr stickigen Raum wehen kann.


Abriss des alten Daches


Aufschweißen der Stahlträger


neues Wellblech decken