Sonntag, 25. Dezember 2016

haitianische Weihnachtswelten



Lust auf Einblick in haitianische Weihnachtswelten? 

Auch wir waren mit Geschenkeeinkauf beschäftigt: jedes Kinderdorfkind erhält ein Weihnachtsgeschenk im Wert von ca. 10 EUR. Nicht leicht etwas Qualitatives in dieser Preisklasse zu finden, doch mit Kreativität und Geduld gut möglich. Alle Häuser werden Tage vor Weihnachten schon rausgeputzt, die Gärten und der gesamte Hof ebenso. Zu meiner großen Freude kam das Gerüst um unser Haus weg und auch der ganze Bauschutt wurde abgetragen, so dass auch bei uns im Hause Wittmer der Kampf gegen den Feinstaub begann. Alle hängen bunte Lichterketten auf, die sich um Terrasse, Blumen und Wege ranken, ein wunderschöner Anblick bei Dunkelheit - wenn es denn Strom gibt.

Donnerstags den 22. wurden ca. 400 Hühnchen Schlegel gesäubert, mariniert und frittiert. Freitags eineinhalb Säcke Kartoffeln zu Pommes zerschnibbelt, dazu gab es frittierte Kochbananen, scharfen Piklis-Salat und die Hühnerbeine. Über 300 Patenschaftskinder kamen zum Fest. Die Kids boten Programm, lustige Sketche, viiiel Musik und Tanz, es wurde so viel herzhaft gelacht... ein schönes Fest! Dank einer befreundeten Organisation bekamen alle jüngere Kinder ein Geschenk (Ball, Autos, Puppen,...).
Während des einen Festes wurden bereits die Hühner für den Folgetag geschlachtet, hinter der Küche überall Blutspuren... Für unsere Volontäre ein besonderes Erlebnis - wann darf man schon mal in Deutschland ein Hühnchen schlachten. Es gibt gewisse Erfahrungen, die ich persönlich nicht machen möchte. Ein Messer ansetzen, um ein Lebewesen zu töten gehört für mich zu solch einer Erfahrung dazu. Rindfleisch, Truthahn, säubern, zurechtschneiden, Mahlen, marinieren,... Lasagne, Püree, wieder Pommes, Muschel-Aperitif mit gefüllten Bällchen, Cremas (haitianischer Kokoslikör superlecker), Kuchen und noch vieles mehr an Leckereien wurden gezaubert. Ein schön geschmückter Plastiktannenbaum darf laut Kinderdorfleiterin nicht fehlen, der ganze Saal wird rausgeputzt, alle Kinder frisiert und in Schale geschmissen. Am Heilig Abend waren alle Kinderdorfkinder mit allen Mitarbeitern und deren Partnern geladen, wieder über 150 Gäste auf dem Hof.

Schön war's! 

Dieses viele Blut, Fleisch, Hühnerleben... das macht was mit mir ehemaligem Vegetarier...
Es malt mir nochmal klarer vor Augen weswegen Jesus in unsere Welt gekommen ist: er hat sein Leben gegeben. Sein Blut ist geflossen. Es hat ihn alles gekostet. Damit wir nie wieder zum Opfer werden müssen. Für unsere Freiheit. Er hat ein für alle Mal diesen Preis bezahlt. Der Tod ist nur noch Übergang in ein ewiges Leben in seinem Königreich.

Ein Grund zum Feiern! Egal ob mit oder ohne Fleisch :-)

Jesus kam in einem heruntergekommenen Stall in unsre Welt, als nackter König. Unerkannt, unkonventionell und anders als erwartet. Genau diese Seite liebe ich so sehr an ihm!

Euch allen frohe, friedenerfüllte Weihnachtstage und einen gesegneten Jahresabschluss. Wir werden ruhigere Tage verbringen nach den vielen Feiern und genau das wünschen wir Euch auch.  

Möge Gott in unser staubiges Leben treten - unkonventionell, geheimnisvoll und überraschend anders als erwartet - täglich neu! 
 




 









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